Abenteuer im isländischen Hochland: Geologie, Geothermie & unvergessliche Erlebnisse
Einleitung
Das isländische Hochland bedeckt den Großteil des Landesinneren und ist weitgehend unbewohnt. Nur in den Sommermonaten zwischen Juni und September öffnen sich die Hochlandpisten für Abenteuerlustige. In dieser Zeit entfaltet sich das „pulsierende Herz Islands“, wo sich die nordamerikanische und eurasische Erdplatte auseinanderdriften, neues Land entsteht und immense geothermische Kräfte sichtbar werden.
„Das isländische Hochland ist das pulsierende Herz Islands.“
Wer diese rauen Weiten bereist, darf sich auf einmalige Landschaften und intensive Naturerlebnisse einstellen – vorausgesetzt, man reist gut vorbereitet und mit dem richtigen Fahrzeug.
Anreise & Ausrüstung
Fast alle Ziele im Hochland erreicht man nur mit einem geländegängigen Fahrzeug (4×4). Die sogenannten F-Straßen sind unbefestigt, oft mit Flussüberquerungen gespickt und werden von starken Wetterumschwüngen beeinflusst. Eine sorgfältige Planung inklusive aktueller Wetter- und Straßenberichte ist unverzichtbar.
- Fahrzeug: Allradantrieb, hohe Bodenfreiheit
- Navigation: GPS & Offline-Karten
- Ausrüstung: Zelt, warme Kleidung, Proviant
- Sicherheit: PLB (Notfallsender), Erste-Hilfe-Set
- Genehmigungen: Einige Gebiete erfordern Reservierungen oder Gebühren
1. Landmannalaugar
Landmannalaugar ist eine geothermische Oase, die für ihre farbenprächtigen Rhyolithberge weltberühmt ist. Die Hänge leuchten in Rot, Schwarz, Grau, Blau und Grün, während sich glitzernde Obsidian-Lavafelder in der Sonne brechen.

Besonders beeindruckend sind:
- Der Grænagil Canyon mit smaragdgrünen Felswänden
- Der Kratersee Ljótipollur („hässliche Pfütze“) mit seinem leuchtend blauen Wasser
- Heiße Quellen zum entspannten Baden
Aktivitäten:
- Kurzrundtouren zu Brennisteinsalda und Bláhnúkur
- Mehrtagestrekking auf dem Laugavegur-Weg bis Þórsmörk
- Baden in natürlichen Thermalpools nach der Wanderung
- Super-Jeep-Touren für schwer zugängliche Orte
2. Þórsmörk (Thorsmörk)
Þórsmörk liegt eingebettet zwischen den Gletschern Eyjafjallajökull, Mýrdalsjökull und Tindfjallajökull. Flüsse durchziehen schwarze Wüstensandflächen, die in starken Kontrast zu üppigen Moos- und Farnoasen stehen.
Charakteristisch sind:
- Gewundene Schluchten und dramatische Bergkämme
- Grüne Birkenwälder als Erholungsinseln
Aktivitäten:
- Wanderung über den Fimmvörðuháls-Pass zu neuen Vulkankratern
- Abschluss des Laugavegur-Trekkings in Þórsmörk
- Super-Jeep-Expeditionen durch das Tal
3. Kjölur-Route (F35) & Hveravellir
Die Kjölur-Route verbindet Süd- und Nordisland, verläuft zwischen den Gletschern Hofsjökull und Langjökull und führt vorbei an bunten Rhyolithgebirgen.
Im Herzen dieser Strecke liegt das Naturschutzgebiet Hveravellir, eine geothermische Idylle:
- Brodelnde Schlammtöpfe und dampfende Fumarolen
- Heiße Quellen zum Entspannen
- Reit- und Wanderwege durch alte Lavafelder
Aktivitäten:
- Geländefahrt auf der Kjölur-Route (4×4 erforderlich)
- Bad in heißen Quellen von Hveravellir
- Wanderungen zu geothermalen Highlights
- Reittouren durch die wüstenhaften Ebenen
4. Askja & Herðubreið
Askja ist ein aktiver Vulkan mit drei Kratern. Der Öskjuvatn ist Islands tiefster See, der Víti-Krater fasziniert mit warmem, blau-grünem Wasser.
Die Landschaft zeichnet sich aus durch:
- Bimssteinebene und die Dyngjufjöll-Berge
- Den Tafelberg Herðubreið, die „Königin der Berge“
Aktivitäten:
- Wanderung zum Víti-Krater mit Badegelegenheit
- Bus- oder Super-Jeep-Ausflüge ab Mývatn
5. Kverkfjöll
Kverkfjöll am nördlichen Rand des Vatnajökull ist ein Ort, an dem „Feuer auf Eis trifft“. Unter dem Gletscher brodeln heiße Flüsse und formen jährlich neue Eishöhlen.
Besondere Naturphänomene:
- Entstehende Eishöhlen im Gletschereis
- Hochtemperaturgebiet mit Schlammtöpfen
- Fumarolenfelder am Vulkanmassiv
Aktivitäten:
- Geführte Eishöhlen-Erkundung (nur bei stabilem Wetter)
- Mehrtägige Touren zu Askja und Kverkfjöll
- Gefahrenbewusste Wanderungen auf Gletscherzungen
6. Sigöldugljúfur Canyon (Tal der Tränen)
Im zentralen Hochland verbirgt sich der farbenprächtige Sigöldugljúfur Canyon, auch „Tal der Tränen“ genannt. Dutzende Wasserfälle stürzen an den steilen Wänden hinab.
Markante Merkmale:
- Schwarzes Vulkangestein und grünes Gras
- Türkisfarbenes Gletscherwasser
- Bergketten in der Ferne
Aktivität: anspruchsvolle Wanderungen entlang des Schluchtenrands.
Sicherheitshinweise
Das Hochland ist unbarmherzig. Achte darauf, immer genügend Treibstoff, Nahrung und warme, wasserdichte Ausrüstung dabei zu haben. Informiere Freunde oder Familie über deine Reiseroute und rechne mit Verzögerungen durch schlechtes Wetter.